Genuss-Tipp Deutschland – Kartoffelpuffer
Glaubt man den Briten, die Deutsche als „Krauts“ bezeichnen, oder Italienern, die die Kartoffel als Synonym für deutsche Touristen sehen, könnte man hierzulande wohl eine kulinarische Wüste vermuten. Tatsächlich hat sich die deutsche Küche über die letzten rund 70 Jahre fundamental verändert. Eher traditionelle und in der Tat deftigere Gerichte sind einer unglaublichen Vielfalt an kulinarischen Einflüssen durch Globalisierung, Arbeitsmigranten und auch schlicht der Möglichkeit des Herstellens und Konservierens von Lebensmitteln gewichen. Dabei ist alles erlaubt: von Fastfoodketten über kleinere Gaststätten bis hin zu Restaurants ist in Deutschland nahezu jede Form des außer häuslichen Essens vertreten. Bezeichnend für die Hochwertigkeit sei erwähnt, dass Deutschland mit 308 besternten Restaurants des Guide Michelins glänzen kann und liegt damit direkt auf Platz 2 in Europa. Aber trotz des riesigen Angebotes der unterschiedlichsten Gastronomen wird nach wie vor gerne in deutschen Küchen selbst gekocht.
Klassisch gilt deutschlandweit die ernährungsmäßige Dreiteilung: morgens wird gefrühstückt, dem folgt das Mittagessen und abends das Abendbrot. Zwar sind Varianten und Auslassungen erlaubt, aber die Faustregel gilt! Eine große Rolle spielt die Regionalität. Trotz aller internationalen Einflüsse gibt es die Traditionsrezepte, die auch tatsächlich wieder eine große Renaissance erleben. Im Norden in Seenähe wird Fisch sehr gerne verzehrt, während im Süden die Weißwurst geradezu Kultstatus hat. Und so ließe sich eine schier endlose Liste erstellen, in der die Vertreter aller Himmelsrichtungen Gerichte als das Nationalgericht Deutschlands anführen würden.
Weltweit geschätzt und absolut führend sind die Deutschen auch mit ihrem Brot. Die UNESCO hat sogar die deutsche Brotkultur mit 3200 verschiedenen Brotsorten zum immateriellen Kulturerbe erklärt! Aber auch für sein Bier, ist Deutschland berühmt. Ob hell oder dunkel, mit oder ohne Alkohol – die Deutschen lieben ihr Bier. Darüber hinaus wird in 16 Weinbauregionen hervorragende Weine angebaut, die über die Landesgrenzen hinaus gerne genippt und genossen werden.
Und natürlich – ja, es stimmt – Kartoffelvarianten gibt es gerne und viel im ganzen Bundesgebiet….
Rezept Kartoffelpuffer (auch: Reibekuchen oder Reiberdatschi)
Zutaten:
1 kg festkochende Kartoffeln, 1 Zwiebel, 2 Eier, 2 EL Mehl, Salz & Pfeffer, Muskatnuss
Zubereitung:
Kartoffeln und Zwiebeln schälen. Beides auf der Küchenreibe oder mit der Küchenmaschine reiben. Dabei möglichst eine feine Reibung wählen. Um knusprige Kartoffelpuffer zu erhalten, wird die Masse in ein Küchenhandtuch gegeben und fest ausgepresst. Reichlich Öl in einer tiefen Pfanne maximal erhitzen. Die ausgepresste Kartoffel-Zwiebel-Masse wieder in die Schüssel geben mit Mehl und Eiern sowie Gewürzen mischen. Hitze in der Pfanne reduzieren. Danach wird die fertige Masse portionsweise ins Fett gegeben und wie ein Fladen angedrückt. Sind die Ränder knusprig braun, wenden und fertig braten. Dazu passt traditionell Apfelmus oder herzhaft Creme fraiche mit Kräutern oder Lachs.
Guten Appetit!